Im Jahre 1922 beschloß der damalige Vorstand des FC Süchteln 03 ein großes Fußballturnier zu veranstalten. Der Süchtelner Fabrikant Oskar Dischner stiftete hierzu die Trophäe, einen
vergoldeten Lederball auf einem Marmorsockel.
Acht Mannschaften spielten in zwei Vorrundengruppen, die Gruppensieger bestritten das Endspiel. Die Zwischenrunde und das Endspiel wurden auf der Waldkampfbahn ausgetragen. Der kostbare
Wanderpokal wurde von Preußen Krefeld nach dreimaligem Gewinn ohne Unterbrechung in die Seidenstadt entführt. Nachdem die Stadt Süchteln eine naturgetreue Nachbildung stiftete wurde der Name des Turniers in „Goldener
Fußball der Stadt Süchteln“ umbenannt. Die Veranstaltung wurde ein überregional bedeutendes Ereignis und an den Spieltagen mußte vorsorglich Polizei angefordert werden, um den Verkehr zu regeln.
Dieser zweite Pokal ging 1939 nach fünfmaligem Gewinn in den Besitz des VfL Grün-Weiß Viersen über. Der Austragungsmodus sah nämlich vor, daß der Pokal nach dreimaligem Gewinn in
ununterbrochener Reihenfolge ( Preußen Krefeld ) oder nach insgesamt fünfmaligem Gewinn ( Grün-Weiß ) in den Besitz des betreffenden Vereins überging. In den Kriegsjahren 1939 - 1945 hatte man andere Probleme als in
einem Fußballturnier um einen Pokal zu kämpfen. Verständlicherweise fand das Turnier in diesem Zeitraum nicht statt. Die ersten Versuche, das Turnier in den Nachkriegsjahren ab 1947 wieder aufleben zu lassen schlugen jedoch
fehl.
1952 wurde dann die Wiedergeburt unter begeisterter Resonanz vollzogen. Der Mäzen und Vorsitzende des FC 03, Willy Gehlen, hatte die dritte Ausgabe des Goldenen Fußballs gestiftet. Im
Finale 1952 siegte Preußen Krefeld vor 7.000 Zuschauern mit 2:0 über der VfL Borussia Mönchengladbach. Die Presse berichtete ausführlich über alle Einzelheiten und die Schlagzeilen im Sportteil wurden von den Spielen um
diese Trophäe bestimmt.
Die „Süchtelner Heimatblätter“ berichteten regelmäßig:
SHB Januar 1952
Bisher kamen bereits zwei Vorrundenspiele um den “Goldenen Fußball der Stadt Süchteln” zum Austrag. Am 16.12.1951 schaltete der TSV Kaldenkirchen den klassenhöheren VfL Grün-Weiß
Viersen mit 4:1 aus der weiteren Pokalrunde aus, während sich KTSV Preußen Krefeld mit 5:1 gegen den 1. FC M.Gladbach durchsetzte. Das letzte Vorrundenspiel zwischen FC Süchteln 03 gegen VfL Borussia 1900 M.Gladbach steht
terminlich noch nicht fest. Während in der Gruppe 1 noch Borussia M.Gladbach oder FC Süchteln 03 und Kaldenkirchen für die Zwischenrundenspiele im Wettbewerb sind, haben sich für die Gruppe 2 der CfR Hardt und KTSV Preußen
Krefeld qualifiziert. Das Endspiel um den „Goldenen Fußball der Stadt Süchteln“ findet bekanntlich am Christi-Himmelfahrtstag auf der Waldkampfbahn statt. Das Vorspiel bestreiten die Jugendauswahl-Mannschaften zweier
Fußballkreise.
SHB März 1952
Das Vorrundenspiel um den „Goldenen Fußball der Stadt Süchteln“ zwischen dem FC Süchteln 03 und dem VfL Borussia 1900 M.Gladbach ist für Ostermontag, den 14. April 1952 fest
vereinbart. Es steht bestimmt ein schweres Spiel gegen den an 1. Stelle der 2. Liga stehenden Gast bevor, der im kommenden Spieljahr bestimmt wieder in der 1. Liga zu finden sein wird.
SHB Mai 1952
Am Ostermontag konnte der neue Oberliga-Vertreter VfL Borussia-M.Gladbach unsere Mannschaft mit 6:1 aus dem weiteren Pokalwettbewerb ausschalten. Auch der Club für Rasenspiele Hardt wurde
als zweiter Bezirksklassenvertreter von den klassenhöheren „Preußen“ aus Krefeld geschlagen, sodaß Borussia M.Gladbach und TSV Kaldenkirchen in der Zwischenrunde den Teilnehmer für das Endspiel gegen Preußen Krefeld
noch ermitteln müssen.
SHB Juni 1952
Am Donnerstag, dem 22. Mai ( Christi-Himmelfahrt ) fand in Süchteln das Endspiel der diesjährigen Pokalrunde um den “Goldenen Fußball der Stadt Süchteln” statt. Das herrliche Wetter
und der klangvolle Name der Endspielgegner hatten das Rund der Waldkampfbahn mit einer stattlichen Zuschauerzahl gefüllt. Nach einem Vorspiel zweier A-Jugend Kreisauswahl-Mannschaften M.Gladbach-Rheydt-Viersen gegen
Kempen-Krefeld traten Vfl Borussia M.Gladbach und KTSV Preußen Krefeld zum Pokalendspiel an. In einem spannenden Spiel konnten die Preußen aus Krefeld Sieg und den wertvollen Pokal erringen. Bürgermeister Steinbüchel
überreichte nach dem Spiel den Pokal und die goldenen Plakette der Stadt Süchteln dem Sieger KTSV Preußen Krefeld, während VfL Borussia M.Gladbach zur Erinnerung an das diesjährige Endspiel die silberne Stadtplakette
erhielt.
1953 gewann der damals noch in der Oberliga spielende VfL Borussia Mönchengladbach das Endspiel um den “Goldenen Fußball der Stadt Süchteln” mit 8:3 gegen den CfR Hardt vor 4.000
Zuschauern.
1954 schlug der KTSV Preußen Krefeld im Finale den TSV Kaldenkirchen vor über 3.000 Zuschauern mit 6:2.
1955 fiel das Turnier dem schlechten Winterwetter und den damit verbundenen Terminschwierigkeiten zum Opfer und musste abgesagt werden.
1956 kam es bei regnerischem Wetter zu einem Eklat, als der TSV Kaldenkirchen nach einem Spielabbruch beim Stande von 2:0 als Sieger über Grün-Weiß Viersen erklärt wurde.
1957 ging ein Finale voller Dramatik in die Verlängerung, in der schließlich der SV Grefrath den TSV Kaldenkirchen vor 5.000 begeisterten Zuschauern mit 3:2 bezwang.
1958 siegte der Lokalmatador FC Süchteln 03 vor mehr als 3.000 Zuschauern mit 4:3 gegen den TSV Kaldenkirchen.
|